Catherina Schroell studiert aktuell Soziale Arbeit (B.A.) im 8. Semester an der Katholischen Stiftungshochschule in München. Schon als Jugendliche war sie regelmäßig Besucherin im KJR-Jugendzentrum JUHA in Neuried. Die wertschätzende Arbeit der Kolleg*innen vor Ort hat Catherina stark geprägt und in ihrer Berufswahl inspiriert. So war ihr schon früh klar, dass sie später auch einmal in einem Jugendzentrum arbeiten möchte. Erfahrungen in der Jugendarbeit hat die staatlich anerkannte Erzieherin in den vergangenen Jahren bei „Spielratz e. V.“ und dem „Zeugnerhof“ des Kreisjugendring München-Stadt gesammelt. Ihr Praxissemester absolvierte sie dann 2021 im Jugendtreff Dino, einer Einrichtung des Kreisjugendring München-Land. Dort ist Catherina seit September 2021 als Teilzeitkraft parallel zu ihrem Studium tätig. Im Interview erzählt uns die angehende Sozialarbeiterin, wie sie Studium und Teilzeitstelle kombiniert und welche Tipps sie für Studierende auf Jobsuche hat.
Wie bist du damals auf die Praxisstelle im Jugendtreff Dino aufmerksam geworden? Was hat dich an der Stelle interessiert?
Auf das Dino bin ich gekommen, weil ich erst nach Jugendzentren in Wohnortnähe gesucht hatte. Nachdem ich über die Homepage erfuhr, dass es sich um ein kleines Team in einer eher kleinen Einrichtung handelte, war es mir gleich sympathisch, da es mich an mein Jugendzentrum von früher erinnerte. Mein Hauptinteresse lag erstmal darin, einen Vergleich zwischen einem kleinen und einem großen Jugendzentrum zu ziehen. Auch die unterschiedlichen Arbeitszeiten und Schwerpunkte vom „Zeugnerhof“ und „Dino“ weckten mein Interesse.
Wie lässt sich deine Teilzeitstelle mit 19,5 Wochenstunden mit deinem Vollzeit-Studium vereinbaren?
Die Arbeit und mein Vollzeitstudium harmonieren ziemlich gut miteinander. Es erfordert ziemlich viel Planung im Voraus und viel Rücksprache mit den Kolleg*innen. Es gab z. B. immer wieder Vorlesungstermine, die sich mit meiner Arbeitszeit überschnitten hatten. Diese konnte ich nach Rücksprache immer sehr gut ausgleichen. Vormittags habe ich studiert und nachmittags bis abends gearbeitet. Die größten Herausforderungen für mich waren die Prüfungsphasen. In der Zeit fiel es mir am schwersten in der Arbeit 100 Prozent zu geben. Dies konnte ich dank meinen Kolleg*innen immer gut „überleben“, da sie mir z. B. Aufgaben abgenommen und mich somit entlastet haben.
Wie war die Einarbeitung im Team bzw. im KJR für dich – hattest du im Vorfeld „Bedenken“ bzgl. deines noch nicht abgeschlossenen Studiums?
Die Einarbeitung war während einer Hochphase der Corona-Zeit. Ich war dankbar, dass mich das Team damals als Praktikantin angenommen hat. Viele meiner Kommiliton*innen hatten weniger Glück. Bedenken bzgl. meines nicht abgeschlossenen Studiums hatte ich überhaupt nicht, da ich schon viele Vorerfahrungen mitgebracht habe.
Kannst du theoretische Inhalte aus dem Studium direkt umsetzen bzw. in welchem Umfang?
Weniger als gedacht, ehrlich gesagt. Am meisten habe ich von meiner Ausbildung profitiert. Die Ausbildung zur Erzieherin beinhaltete mehr Praxisanteile als das Studium. Durch die vielen Praxiserfahrungen konnte ich eine pädagogisch wertvolle Haltung erlangen. Es ist schwierig für mich einzuschätzen, ob ich das auch im Studium erlangt hätte. Tatsache ist, dass ich vier Semester durch Corona im Homeoffice verbrachte hatte. Hier sind viele Austauschmöglichkeiten mit Kommiliton*innen und Dozent*innen verloren gegangen. Aber zum Beispiel im Bereich Recht hat mir das Studium sehr geholfen, dieses Wissen kann ich gut in der Praxis anwenden. Momentan bin ich am Anfang meiner Bachelorarbeit. Hier werde ich Anfang Juli ein kleines Projekt im Dino durchführen, auf Basis von erlerntem Theoriewissen. Es ist auf jeden Fall möglich Inhalte aus dem Studium in der Praxis wiederzugeben.
Möchtest du anderen Studierenden etwas mitgeben bzgl. der Vereinbarung von Studium und Teilzeitstelle im KJR?
Liebe Kommiliton*innen, ich kann euch auf jeden Fall empfehlen, während eures Studiums beim KJR München-Land anzufangen. Hier habt ihr Platz euch auszuprobieren, viele verschiedene Erfahrungen zu sammeln und Strukturen einer großen Organisation kennenzulernen. Trotz der vielen Einrichtungen, die es beim KJR gibt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich untereinander zu vernetzen und kennenzulernen. Dies sorgt, wie ich finde, für ein familiäres Gefühl, was ich für mich persönlich schon immer bevorzugt habe. Am meisten schätze ich die Flexibilität, wenn es um berufliche Bedürfnisse geht und das mein Studium immer Priorität hatte. Mein Tipp ist es, wenn es geldtechnisch möglich ist, mit weniger als 19,5 Stunden pro Woche anzufangen, da ein Vollzeitstudium sehr viel Aufwand bedeutet.