Die Sommerferien neigen sich langsam dem Ende zu und in den Einrichtungen des Kreisjugendring München-Land (KJR) blickt man auf erfolgreiche Aktionen zurück – von abenteuerlichen Ausflügen bis hin zu kreativen Workshops ist für alle Kinder und Jugendlichen etwas dabei. Die Liste der Angebote ist lang, im Folgenden ein kleiner Einblick, was im Landkreis München für junge Menschen geboten ist:
Als zentrales pädagogisches Angebot ermöglichen Ferienaktivitäten Kindern und Jugendlichen unvergessliche Erlebnisse und Erfahrungen. Traditionell wird dabei im Landkreis München gesägt, gehämmert und gebaut. So auch beim beliebten Aktivspielplatz für Kinder von sechs bis zwölf Jahren in Kirchheim. Sozialraumleitung Alexander Tielker berichtet: „Durch unser Ferienangebot können sich die Kinder in einer anderen Rolle wahrnehmen. Wenn sie zum Beispiel in der Schule nicht so gut sind, haben sie dafür beim Werken und Hämmern tolle Erfolgserlebnisse.“ Dass die Kinder das in guter Erinnerung behalten, zeigt die Quote bei den ehrenamtlichen Helfer*innen für den Aktivspielplatz: „Rund 90 Prozent unserer 25 jungen Ehrenamtlichen waren früher als Teilnehmende selbst dabei.“, erklärt der Sozialpädagoge.
Beim Abenteuerspielplatz in Martinsried reisten die knapp 90 teilnehmenden Kinder ins Mittelalter: Mit Schneidergilde, Waffenschmiede, Alchimistenstube, Ritteryoga und einem eigenen Burglied gab es zahlreiche lustige Momente. Stattdessen drehte sich bei den Piratentagen des Timeout in Putzbrunn für die Sechs- bis Zehn-Jährigen alles um Piratenschätze und Ungeheuer. Die älteren Kinder (10 – 14 Jahre) besuchten in der zweiten Ferienwoche die Nordsee und konnten Strand, Watt und einen Ausflug nach Hamburg genießen. „Piratenschatz“ lautete auch das Motto beim Aktivspielplatz des JUZ Grünwald, bei dem rund 90 Kinder Piratenschiffe aus Holz bauten und sich mit vielen Aktionen auf die Suche nach dem Schatz machten.
Beim Graffiti-Projekt in der A12 in Oberhaching wurde elf bis 16-Jährigen die Theorie und Praxis des Sprayens nähergebracht. Das Angebot soll kulturelles Verständnis vermitteln und Vandalismus vorbeugen. Das Jugendhaus Neuried bot in den Ferien verschiedene Ausflüge an, so zum Beispiel den Besuch der Kunstausstellung „House of Banksy“, die die 14 teilnehmenden Kinder sehr beeindruckt hat. 16 Jugendliche aus Aschheim erkundeten, untergebracht in Gastfamilien, mit dem JUZ Bodermo die griechische Insel Leros. Abwechslungsreich war auch das Ferienprogramm des Planet O in Oberschleißheim: Die Kinder konnten z. B. einen Tag mit den Pfadfinder*innen verbringen, mit Alpakas wandern, Spätzle kochen oder Seifen gießen. In der Jugendkulturwerkstatt Unterhaching (JKW) probierten die Kids zahlreiche Angebote vor Ort aus wie Kerzen gießen, Bodypainting, Holzspielzeug und Schmuck basteln oder Theater spielen. Den Höhepunkt bildete die Einladung der Eltern zur Aufführung der erprobten Theaterstücke. Helga Madlener, Sozialpädagogin in der JKW, verbucht die Ferienangebote als einen vollen Gewinn für die teilnehmenden 43 Kinder: „Die Kinder profitieren von den Glücksgefühlen beim gemeinsamen Spiel, sie erleben Gemeinschaftssinn und Gruppenzugehörigkeit. Ebenso steigen das Selbstwertgefühl und die Selbstsicherheit durch das sich Ausprobieren und die kreativen Tätigkeiten ohne Leistungsdruck und Bewertung. Auch das Kennenlernen und Vernetzen unter den Kindern ist ein wichtiger Aspekt, gerade für die Kinder der Übergangsklassen, die schon Kontakte zu den neuen Schulkamerad*innen knüpfen können. Dies kann einen Start in eine neue Schule deutlich erleichtern.“
Im Bildungszentrum Burg Schwaneck in Pullach tauchten 16 Mädchen und Jungen in die Wunderwelt Theater ein und schlüpften dabei in neue Rollen. Am Ende hatten sie eine eigene kleine Theaterproduktion auf die Beine gestellt und präsentierten das Stück im Großen Rittersaal der Burg Schwaneck – Teilnehmende und Familien waren gleichermaßen stolz. Mit dem Ferienprogramm der Bildungsstätte ging es außerdem an den Chiemsee. Strahlender Sonnenschein und Gewitter begleiteten das fünftägige Zeltcamp. Der Vorteil: Beim zweiten Gewitter hatten alle bereits Evakuierungserfahrung und waren geübt in den reibungslosen Abläufen. Tagsüber war es umso schöner am See zu chillen und auch die Geländespiele und Kreativaktionen fanden bei den 25 Mädchen und Jungen großen Anklang. Unter dem Titel „Nebellande am Walchensee“ verbrachten 27 Teilnehmende sieben Tage voller Spaß und Action am karibikblauen Walchensee. Über den eigenen Zugang sprangen die Zwölf- bis 16-Jährigen ins Wasser, geschlafen wurde in den Holzzelten des Walchenseecamps, einer Einrichtung des KJR.
Einige Einrichtungen an den Schulen bieten ebenso Ferienangebote an. Unter anderem lud die Kinder- und Jugendsozialarbeit am Gymnasium Kirchheim an zwei Ferientagen Schüler*innen zu einem niederschwelligen Angebot mit verschiedenen Spielen ein. Bevor die Schule am 10. September wieder losgeht, gibt es noch vereinzelte Ferienangebote des KJR: Gemeinsam veranstalten z. B. die Jugendzentren Upstairs (Feldkirchen) und Bodermo in Aschheim einen Abenteuerspielplatz unter dem Motto „Little Olympia“. Für die Herbstferien lohnt sich jetzt schon ein Blick in die Ferienprogramme der Burg Schwaneck und aller Jugendzentren im Landkreis München.