In München hat am Samstag das Oktoberfest begonnen und viele junge Menschen im Landkreis München freuen sich auf ihren ersten Wiesnbesuch. Gemeinsam feiern und Spaß haben, das steht beim weltweit größten Volksfest im Vordergrund. Die Voraussetzung für eine gute Zeit ist der respektvolle Umgang miteinander, dafür setzen sich die Präventionskampagnen „Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*“ sowie „WiesnGentleman*“ jedes Jahr aufs Neue ein. Der Kreisjugendring München-Land (KJR) unterstützt gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle des Landratsamts München die Aktionen und klärt Jugendliche und junge Erwachsene auf dem Schulhof oder im Jugendzentrum über sicheres Feiern auf. Im Landkreis München stehen die Präventionskampagnen unter der Schirmherrschaft von Landrat Christoph Göbel.
Familienaktion im JUZ Kirchheim
Auch im Jugendzentrum (JUZ) Kirchheim startete am Samstag, den 21. September, das Oktoberfest. Auf dem direkt anschließenden Gelände der Landesgartenschau haben die Pädagog*innen mit Wiesn-Spielen bei Kindern und Jugendlichen für Begeisterung gesorgt: Absolutes Highlight war „Hau den Lukas“. Das Gerät wurde extra für die Aktion gemietet. Annalena Rutzmoser, Pädagogin im JUZ Kirchheim, stellt fest, dass die Wiesn-Spiele, wie zum Beispiel Dosen werfen, Luftballons spickern oder Baumstamm sägen, ein wahrer Magnet für Jung und Alt waren: „Durch die große Familienaktion auf der Landesgartenschau kamen wir mit viel mehr jungen Menschen und auch Eltern ins Gespräch“.
Der Stand mit seinen Aktionen vor dem Jugendzentrum diente als Tür- und Gesprächsöffner für die Präventionskampagnen „Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*“ sowie „WiesnGentleman*“. Den Kampagnen geht es um mehr Sicherheit für Mädchen und Frauen sowie die allgemeine Stärkung von Zivilcourage und solidarischem Handeln. Mit Infomaterial und passenden Give Aways klären die Pädagog*innen über Gefahren und Handlungsmöglichkeiten auf der Wiesn auf. Sie informieren über Anlaufstellen vor Ort. Mädchen und junge Frauen erfahren beispielsweise, dass sie auf der Theresienwiese einen Safe Space (gleich hinter dem Schottenhamelzelt) finden, wenn sie sich verunsichert, bedroht oder belästigt fühlen. An den Wochenenden sind außerdem Streetworker*innen von Condrobs im Umfeld der Festwiese unterwegs. Annalena Rutzmoser nimmt im Gespräch mit den Jugendlichen gemischte Gefühle zur Wiesn wahr: „Die Stimmung ist ganz unterschiedlich. Manche haben gar kein Interesse an der Wiesn. Andere freuen sich sehr darauf und haben sich schon ihr perfektes Outfit überlegt.“
Präventionsarbeit auf dem Schulhof und im Juz
Die Sozialpädagog*innen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) sowie der Jugendsozialarbeit an weiterführenden Schulen werden von der Kommunalen Jugendpflege des Landkreises München in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern fachlich geschult und erhalten hilfreiches Material, um Jugendliche und junge Erwachsene ausreichend zu informieren. Somit werden jedes Jahr beispielsweise durch Pausenhofprojekte zahlreiche Schüler*innen ab der 8. Klasse erreicht. Und auch in den über 30 Jugendzentren im Landkreis München kommen Jugendliche mit den pädagogischen Fachkräften ins Gespräch.
Sicheres Feiern, Awareness, respektvoller Umgang und die Risiken von Alkohol- und Drogenkonsum sind ohnehin Themen in der OKJA. Vor und während des Oktoberfests werden sie allerdings noch einmal gezielt platziert, wie auch im JUZ Kirchheim. Rund 300 Kinder und Jugendliche haben den Wiesn-Parcours am Samstag gemeistert und konnten dank finanzieller Unterstützung durch die Landesgartenschau ein Stück Oktoberfest in Kirchheim erleben. Unterstützt wurde das Team außerdem von insgesamt 16 Ehrenamtlichen, die selbst Stammbesucher*innen im JUZ sind und die Wiesn-Aktion mitgestalteten.
Weitere Informationen über die Projekte gibt es unter www.sicherewiesn.de und www.wiesngentleman.de.