In Aying, der größten Flächengemeinde im Landkreis München mit 19 Gemeindeteilen, hat im Juli ein Pilotprojekt für die Jugend gestartet: In Kooperation mit dem wirWerk, der Kommunalen Jugendpflege und dem Kreisjugendring München-Land entstand das erste mobile PopUp-Jugendcafé im Landkreis München. Ein ausgebauter Bus, der für jede Menge Spiel und Spaß bei Kindern und Jugendlichen sorgt. Mit den Sommerferien endet das Projekt und alle Beteiligten hoffen auf eine Fortsetzung.
Nicht erst durch die Pandemie ist deutlich geworden, dass Kinder und Jugendliche Räume brauchen, wo sie Gemeinschaft erleben und selbst ihre Zeit gestalten können. Der Gemeinde Aying ist es daher ein großes Anliegen, dass die Jugend sich wohl und gesehen fühlt. Neben den ersten beiden Jugendversammlungen im Juni 2022, wurde gemeinsam mit den Kooperationspartnern nach weiteren Möglichkeiten, Jugendarbeit zu leisten, gesucht. Herausforderungen brauchen kreative, mutige Lösungen und so wurde das landkreisweit erste mobile PopUp-Jugendcafé im Juli 2022 gestartet.
Donnerstags, samstags und sonntags fuhr der ausgebaute Linienbus des wirWerks gemeinsam mit Rahel Brand (Kreisjugendring München-Land) und Nadja Maki (wirWerk) drei Gemeindeteile in Aying an. Dass hier Angebote für junge Menschen fehlen, stellt nicht nur Rahel Brand fest: „Ich wohne selbst in Aying und bin Mutter von zwei Jungs. Ich finde es so schade, dass die Kinder so wenig Möglichkeiten haben, wo sie sich fernab von den vier Wänden und den Vereinen treffen können, um Gemeinschaft zu erleben“. Auch einige Kinder und Jugendlichen antworten bei einer Mini-Umfrage auf die Frage „Warum kommst Du zum Jugendcafé?“ ähnlich: „Weil es in Aying sonst für uns nichts anderes gibt und weil es Spaß macht“.
Die Teilnehmendenzahl zeigt, wie gut das Projekt bei der Zielgruppe ankam. In Dürnhaar verbrachten rund 20, in Großhelfendorf rund 50 und in Aying sogar bis zu 60 Mädchen und Jungen ihre Freizeit am und im Jugendcafé. Sie spielten Volleyball oder Fußball, Brettspiele oder chillten im Schatten. Im Vordergrund standen die gemeinsame schöne Zeit und der Spaß. „Auch ukrainische Kinder haben sich wohl gefühlt und kamen regelmäßig vorbei. Von den anderen wurden sie toll in die Spiele integriert. Dass sie unsere Sprache nicht konnten, war irrelevant“, stellt Rahel Brand fest.
Kinder und Jugendliche wurden in den Jahren der Pandemie überwiegend als Schüler*innen wahrgenommen und nicht mit ihren Bedürfnissen und Interessen, Herausforderungen und Themen. Aying zeigt beispielhaft, wie Jugend im öffentlichen Raum ihren Platz hat und, was gerade in diesem Sommer so wichtig ist, Gemeinschaft zu erleben sowie Zeit draußen mit Freund*innen zu verbringen. „Ich sehe in dem Projekt so viel Potential und würde mich von Herzen freuen, wenn dies nur der Start war und weitere Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche geschaffen werden“, wünscht sich die Sozialpädagogin Rahel Brand.
Dieses Projekt wird aus dem „Bayerischen Aktionsplan Jugend“ des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales durch den Bayerischen Jugendring gefördert.