Der Kreisjugendring München-Land (KJR), einer der größten Jugendringe in Bayern, setzt sich für die aktive Beteiligung junger Menschen am gesellschaftlichen Leben ein. Die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar ist Startschuss für mehrere Aktionen im Landkreis München, die es Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermöglichen mitzusprechen, teilzuhaben und mitzugestalten.
Aktionswochen der Beteiligung mit dem Kreisjugendring München-Land
U18- und Juniorwahl
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre beginnt die Bundestagswahl bereits am 7. Februar 2025. In bisher 28 registrierten Wahllokalen im Landkreis München findet die U18-Wahl statt. Hier haben alle jungen Menschen unter 18 Jahren die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. „Der Fokus liegt nicht nur auf den Ergebnissen, sondern insbesondere auf dem Wahlprozess als Methode der politischen Bildung für junge Menschen. Die Ergebnisse sind jedoch auch ein Stimmungsbild, aus dem sich gesellschaftliche und pädagogische Handlungsaufträge für die Arbeit mit jungen Menschen ableiten werden“, erklärt Lena Schuster, die gemeinsam mit ihren Kolleg*innen der Kommunalen Jugendarbeit die U18-Wahl im Landkreis München koordiniert. Die Wahllokale – meist Jugendzentren – informieren die jungen Wähler*innen über die Parteien und ihre Wahlprogramme. Sie organisieren passende Veranstaltungen, wie zum Beispiel das JuZe Sauerlach, das zum Wahlauftakt zum Angrillen einlädt, oder der Lemon Club in Grasbrunn, der am 14. Februar eine Wahlparty zum Abschluss der U18-Wahl veranstaltet. Die Ergebnisse werden am Abend des 14. Februars auf der offiziellen Website der U18-Wahl sowie beim BJR veröffentlicht.
Auch an den weiterführenden Schulen wird die Wahl für Schüler*innen ab der 7. Klasse simuliert. Die Jugendlichen geben vom 17. bis 21. Februar bei der Juniorwahl ihre Stimmen unter möglichst realitätsnahen Bedingungen ab. Die Juniorwahl findet ausschließlich an Schulen statt und wird seit 1998 vom Berliner Verein Kumulus e.V. organisiert. Die Ergebnisse werden am Tag nach der Wahl unter www.juniorwahl.de veröffentlicht. Der KJR wird im Anschluss eine eigene Wahlkreisauswertung für den Landkreis München anfordern.
Durch beide Formate erfahren junge Menschen politische Bildung und erleben Demokratie. „In den Wahllokalen wird nicht nur gewählt. Die U18- und Juniorwahl bringt vor allem Kinder und Jugendliche ins Gespräch. Sie tauschen sich über Politik und für sie wichtige Themen aus. Die Wahlen sind eine Möglichkeit für Kinder und Jugendliche, ihre eigene politische Haltung zu entdecken, zu entwickeln und auszudrücken. Mit ihrer Stimmabgabe erhalten sie die Chance, ihre politische Meinung öffentlich zu zeigen“, betont Lena Schuster.
Stimme der Jugend
Die Themen von Kindern und Jugendlichen mehr in den öffentlichen Diskurs einzubringen, ist ein zentrales Ziel des KJR, erklärt auch Daniel Gögelein (Vorsitzender des KJR): „Wir rücken die Themen der jungen Menschen in den Vordergrund. Schließlich ist die Förderung und Stärkung der Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten von jungen Menschen in all unseren Angeboten sowie in Politik und Gesellschaft eines unserer Grundsatzziele“
Der KJR-Vorstand gibt so auch zur Bundestagswahl 2025 jungen Menschen eine Stimme. Im Arbeitskreis „Stimme der Jugend“ wurden gemeinsam mit engagierten Jugendlichen insgesamt zehn Forderungen zu den Schwerpunkten Demokratie, Bildung, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Mobilität und Wohnen erarbeitet. Diese werden zeitnah unter www.kjr-ml.de veröffentlicht.
Nach der Wahl geht es weiter: Der KJR möchte genau hinhören und wissen, wie es den Kindern und Jugendlichen im Landkreis München geht. Nach 2019 und 2022 wird in der landkreisweiten Jugendbefragung deswegen nun bereits zum dritten Mal gezielt nachgefragt. Vom 15. Februar bis 31. März 2025 können junge Menschen den Online-Fragebogen unter www.jb-25.de ausfüllen. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit sowie die Kinder- und Jugendsozialarbeit werden dazu verschiedene Aktionen anbieten. Ziel ist es, relevante Bedarfe und jugendpolitische Bedürfnisse wahrzunehmen und in der Kinder- und Jugendarbeit des KJR aufzugreifen. Wie auch die Jahre zuvor ist Landrat Christoph Göbel Schirmherr der Umfrage.
Politik trifft Jugend
„Politik trifft Jugend“ ist der Titel der jugendpolitischen Ferienfahrt vom 21. bis 26. April 2025 nach Berlin – ebenfalls ein Angebot der Kampagne „Stimme der Jugend“. Insgesamt 24 Teilnehmer*innen im Alter von 15 bis 19 Jahren machen sich gemeinsam mit KJR-Vorstandsmitgliedern auf den Weg in die Bundeshauptstadt. Viele der Jugendlichen waren bereits im vergangenen Jahr bei einer analog angebotenen Fahrt nach Brüssel im Vorfeld der Europawahl 2024 dabei. Nun wollen sie auch die Bundespolitik hautnah erleben. „Durch den Besuch der Bundesinstitutionen Bundesrat und Bundestag zum Beispiel, kommen die Teilnehmenden über Fragen und Themen ins Gespräch und bekommen dadurch ein tieferes Verständnis über die politische Arbeit und Abläufe auf der Ebene der Bundespolitik“, erläutert Blandine Ehrl, Referentin der Geschäftsführung zum geplanten Programm.
Die Fahrt ist ein wichtiger Beitrag zur politischen Bildung junger Menschen und bietet die Möglichkeit zum Austausch mit politischen Entscheidungsträger*innen. Sie unterstreicht somit die Rolle des KJR als Netzwerk und Sprachrohr der Jugend. Bei einem Vorbereitungsseminar Anfang Februar konnten die Teilnehmer*innen sich bereits kennenlernen und die Fahrt inhaltlich mitgestalten. Am Vorbereitungswochenende gab es auch eine sogenannte Fischbowl-Diskussion mit Vertretern der Jugendorganisationen der Parteien. Jan Kämmerer von der Jungen Union, Kevin Meyer von den Jusos und Johannes Rohleder von Bündnis 90/Die Grünen haben mit den Jugendlichen über aktuelle politische Themen gesprochen und Fragen beantwortet.