Podiumsdiskussion mit Bundestagskandidierenden.
Der ehrenamtliche Vorstand des Kreisjugendring München-Land (KJR) hat Bundestagskandidat*innen verschiedener Parteien am Freitagvormittag, den 16. Juli 2021 zu einer Podiumsdiskussion nach Kirchheim eingeladen. In Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum und dem Gymnasium der Gemeinde konnten bei der Talkrunde die Schüler*innen im Landkreis München entscheiden, welche Themen auf den Tisch kommen.
Landkreis München. Mit der Bundestagswahl am 26. September 2021 macht die KJR-Kampagne „Stimme der Jugend“ erneut mit verschiedenen Aktionen Politik für junge Menschen erfahrbar. Bei der hybriden Podiumsdiskussion mit Florian Hahn (MdB, CSU), Korbinian Rüger (SPD), Axel Schmidt (FDP), Saskia Weishaupt (Grüne), Gerhard Kißlinger (FW) und Yannick Rouault (ÖDP) nahmen Schüler*innen der Jahrgangsstufen 9, 10 und 11 online teil und bestimmten im Vorfeld über welche Themen die politischen Gäste sprechen sollten. Die Kandidierenden für den Bundestag positionierten sich nicht nur durch kurze Redebeiträge. In Schnellfragerunde wurden die unterschiedlichen Standpunkte der Parteien auch visuell durch einen „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“ deutlich. Dabei zeigten sich bereits bei der ersten Frage, nach der Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre, die gegensätzlichen Ansätze einiger Parteien. So stimmte Hahn, anders als die anderen Parteien, mit einem „Daumen runter“ dagegen. Fragen nach Mietendeckel und Reichensteuer folgten.
Ausgiebiger wurde im Anschluss das Thema sexualisierte Gewalt und die Aufgaben des Rechtsstaats zum Schutz von Kindern und Jugendlicher diskutiert. Bei den Bundestagskandidat*innen herrschte Einigkeit, dass hier sowohl strafrechtlich, als auch präventiv mehr passieren muss. Auch beim Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz, welches die anwesenden Klassen aus weiterführenden Landkreis-Schulen als zweiten Schwerpunkt wählten, gab es zwischen den Parteien viel Zustimmung. Um unsere Lebensgrundlage, unseren Planeten zu retten, müssen wir klimaneutral werden, so Weishaupt. Dabei ging es auch um die Attraktivität des öffentlichen Nachverkehrs im Landkreis und die Förderung regionaler Produkte. Dabei betonte Hahn, dass für die „epochale“ Klimakrise Ökonomie und Ökologie zusammengedacht werden müssen.
Auch das Thema Gleichberechtigung und Inklusion lag den Schüler*innen am Herzen. Den Schlüssel, um Vorurteile und Diskriminierung abzubauen, sieht Rüger in mehr Bildung und Aufklärung. Dabei betonte Schmidt, dass eine gleichberechtigte Gesellschaft nicht nur das Abbauen von Unterschieden zwischen Mann und Frau meine, sondern dass auch Hautfarbe, sexuelle Orientierung und Behinderungen keine Rollen spielen dürfen.
Bevor die Moderator*innen Jutta Malenke und Christian Wilhelm aus dem KJR-Vorstand den Talk-Gästen noch Fragen aus dem Live-Chat stellten, teilten die Politiker*innen ihre Meinungen zum Thema „Schule“ mit dem Online-Publikum. Es brauche mehr Wertschätzung für Kinder und Jugendliche, aber auch für Pädagog*innen in der Politik, stellten Schmidt und Rüger fest. Das fängt bei den Schulgebäuden und deren Ausstattung an. Schulen sollten Orte sein, an denen sich die Schüler*innen wohlfühlen. Dafür brauche es mehr finanzielle Unterstützung. Und auch das Thema Bildungsgerechtigkeit hat höchste Priorität. In einem fairen Bildungssystem solle nicht die soziale Herkunft über den Bildungsweg entscheiden, forderte Weishaupt.
Die vollständige Dokumentation der Podiumsdiskussion steht in Kürze unter www.stimmederjugend.de zur Verfügung.
Zwei weitere Aktionen zur Bundestagswahl setzen sich ebenfalls das Ziel, junge Menschen zur Bildung ihrer eigenen Meinung und zu politischer Beteiligung zu motivieren: Die politische Ferienfreizeit „Demokratiewerkstatt“ in den Sommerferien (6. bis 10. September 2021) für Jugendliche ab 15 Jahren und die Plakataktion „Stimme der Jugend“, die zeigt, mit welchem Wahlspruch bzw. politischen Kernthema Jugendliche, Studierende und Ehrenamtliche bei einer Wahl antreten würden.