Oberschleißheim. Mit einer großartigen Abschlussveranstaltung wurde am 26. Juli 2019 im Heiner Janik Haus – Jugendbegegnungsstätte am Tower (JBS) der Ausklang des Projektes Future Campus zelebriert. Die jungen Geflüchteten, die teilweise die gesamten letzten drei Schuljahre im Future Campus verbrachten, gestalteten abwechslungsreich den festlichen Akt: Eine Musikeinlage mit Rap, eine Lesung mit musikalischer Untermalung sowie eine Vorführung mit Berufe raten zeigten, mit welchem Willen und welcher Begeisterung die Jugendlichen den Future Campus besuchten.
Mit der Überreichung der Zeugnisse und dem Dank an das beteiligte Team aus Lehrkräften, Bildungsreferent*innen, Honorarkräften, wurde der offizielle Teil abgeschlossen. Im Ausstellungsraum konnten anschließend die gefertigten Stücke aus den Werkstätten bewundert und der Werbeclip zur Handylautsprecherschale besichtigt werden. Den gelungenen Event rundete die erfolgreiche Probefahrt eines Kajaks im Badeteich der Jugendbegegnungsstätte ab. Um den schwimmende Untersatz zu bauen, konnten die Jugendlichen ihre im Future Campus erworbenen Fähigkeiten, wie Konstruktionsentwürfe erstellen und Holzbearbeitung, anwenden.
Die Jugendbegegnungsstätte am Tower und die Berufsschule München-Land starteten in Kooperation im September 2016 mit rund 120 Geflüchteten, die beispielsweise aus Afghanistan, Eritrea oder Syrien stammten, das gemeinsame dreijährige Modellprojekt. Dabei sollten ihnen im Berufsschulalter Bildungschancen eröffnet werden. Ziel war es, junge Geflüchtete fit für Ausbildung und Beruf zu machen und sie darin zu unterstützen, ihr Recht auf Bildung und Teilhabe in der Gesellschaft wahrzunehmen. Dies sollte durch die im Landkreis einmalige Verbindung von kultureller Bildung und den Lehrplänen der Berufsschulen erfolgen. Im Future Campus wurden das sogenannte Berufsintegrationsjahr (BIK) sowie zusätzliche Orientierungsklassen eingebunden, die eine erfolgreiche Einschulung von Analphabet*innen ermöglichte.
Mit ihren gut ausgebauten Werkstätten und dem Know-how des erfahrenen JBS-Bildungsteams wurde das Projekt in sehr kurzer Zeit entwickelt und aufgebaut. „Der handlungsorientierte Unterricht in den Werkstätten bot Raum, sich mit eigenen Stärken und Interessen auseinanderzusetzen und persönliche Ressourcen zu entdecken. Durch das praktische Arbeiten in den Werkstätten wurden Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit und berufsrelevante Kompetenzen der Jugendlichen gefördert. Gleichzeitig wurden sie in Kontakt mit Unternehmen und Betrieben in der Region gebracht, was einen wichtigen Schritt zur Integration darstellt“, zog Stefan Stoll, Leiter der JBS, eine zufriedene Bilanz und warf gleichzeitig einen Blick in die Zukunft: „Im September beginnt bereits das Folgeprojekt. Ergänzend zu den drei bestehenden Bildungsbereichen der JBS, kulturelle Bildung, interkulturelle Bildung und politische Bildung, wird ein vierter Bildungsbereich „Naturwissenschaft und Technik“ (= NB bzw. MINT) etabliert und darauf freuen wir uns schon sehr.“