Ein ganzheitliches Dokumentations- und Berichtstool für die OKJA im Landkreis München
Der Landkreis München beschloss 2017 die Neu- und Umstrukturierung der Jugendhilfeplanung. Die Leistungsbeschreibung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wurde zum ersten Pilotprojekt der neuen Jugendhilfeplanung. Diese beschreibt das gemeinsame und grundlegende Verständnis der OKJA für den Landkreis München und wurde 2019 vom Jugendhilfeausschuss verabschiedet.
Ein weiteres Ziel der Neustrukturierung der Jugendhilfeplanung ist es, die Qualitäten der einzelnen Teilbereiche der Jugendhilfe sichtbar zu machen und diese in landkreisweiten einheitlichen Berichten abbilden zu können. Auch hier ist die Offenen Kinder- und Jugendarbeit das Pilotprojekt, somit konnte mit der Erstellung des einheitlichen Berichtswesens nahtlos an den Prozess der Leistungsbeschreibung angeknüpft werden.
Im Jahr 2020 wurde in einem partizipativen Prozess damit begonnen, ein landkreisweites Berichtswesen für die OKJA zu entwickeln. Als Basis dient das neu entwickelte Dokumentationstool OKJA360°, mit dem die Möglichkeit besteht, neben der Erfassung von quantitativen Daten auch die Qualität der OKJA abzubilden. Im Jahr 2021 testeten acht Modellhäuser die neue Erfassung ein Jahr lang auf Praxistauglichkeit und entwickelten sie weiter. Die Implementierung in allen 32 Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis München fand 2022 statt. 2023 wird erstmals der OKJA360°Einrichtungsbericht von allen Einrichtungen erstellt, welcher 2022 erneut in einem transparenten und partizipativen Prozess entwickelt wurde.
Mit den OKJA 360°Berichten können, auf Datengrundlage der Erfassung, Berichte für verschiedene Anspruchsgruppen erstellt werden. Dazu gehören der OJKA360° Einrichtungsbericht, welcher in gekürzten Versionen an die Vorgesetzen und die Kommunale Jugendpflege (KOJA) abgegeben wird. Alle zwei Jahre kann ebenfalls der Bericht für die amtliche Statistik der Angebote der Jugendarbeit aus den Daten der OKJA360° Erfassung gespeist werden.
OKJA 360° wird spätestens durch die Ausgabe der Berichte zum Reflexionstool. Die Berichte werden mit Impuls- und Reflexionsfragen verknüpft. Sie dienen dem gemeinsamen Dialog über die Arbeit in der OKJA und sollen somit die Profilschärfung und Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes explizit fördern. Denn erst durch den Dialog kann eine bedarfsgerechte, tragfähige, innovative und in die Zukunft gerichtete OKJA entstehen.
Hintergrundinformationen, ein Interview mit dem Projektteam, Tutorials und ein Handbuch werden im OJKJA360° Infopool bereitgestellt.
OKJA360° wurde von Tobias Kühn und Lena Schuster mit Unterstützung des Landkreises München und dem KJR München-Land entwickelt. Die Technische Umsetzung erfolgte durch Tobias Kühn.
OKJA360° wird 2023 mit einer CreativCommons Lizenz allen Interessierten zur Verfügung gestellt. Bei Interesse bitte an Tobias Kühn und Lena Schuster (l.schuster@kjr-ml.de) wenden.
Protokolle
Protokoll 1_Arbeitstreffen OKJA Berichtswesen
Protokoll 2_Arbeitstreffen OKJA Berichtswesen